Netzwerktreffen am 9. Oktober 2024 | 12:30 Bis 19:15 Uhr
"Informiert und engagiert: Jugendliche durch Nachrichtenkompetenz stark machen"
Am 9. Oktober 2024 findet das jährliche Netzwerktreffen von Journalismus macht Schule e.V. in der Vertretung des Saarlandes beim Bund in Berlin statt. Dieses Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto „Informiert und engagiert: Jugendliche durch Nachrichtenkompetenz stark machen“
Unsere Veranstaltung bringt Bildung, Medien, Politik und Wissenschaft zusammen, um die Nachrichten- und Informationskompetenz an Schulen zukunftsfähig zu machen, so dass Schüler:innen zu mündigen Bürger:innen unserer Demokratie werden.
Junge Menschen stehen heute vor der Herausforderung, eine Vielzahl von Informationen bewerten zu müssen. Sie benötigen dringend die Fähigkeiten, um Fake News zu erkennen und Fakten von Fiktion zu unterscheiden. Sie benötigen aber auch grundlegendes Wissen über Journalismus, um fundiert kritisieren aber auch selbst recherchieren zu können. Lehrkräfte spielen eine zentrale Rolle dabei, diese wichtigen Kompetenzen zu vermitteln und brauchen dabei unsere Unterstützung.
Das Netzwerktreffen bietet Ihnen die Möglichkeit in Inputs, Diskussionen und Workshops zentrale Fragestellungen rund um die Vermittlung und Anwendung von Nachrichten- und Informationskompetenz zu erkunden. Vor allem geht es aber auch darum – wie der Name schon sagt – sich zu vernetzen und auszutauschen: Gemeinsam erarbeiten wir konkrete Strategien, wie wir Lehrkräfte bundesweit unterstützen können und besprechen unsere Forderungen an Bildung und Politik.
Die Veranstaltung wird moderiert von Anna Albrecht, freie Nachrichtenjournalistin und Moderatorin. Bekannt ist sie vor allem als Gesicht der tagesschau, wo sie auf Instagram, TikTok und YouTube Nachrichten präsentiert und einordnet. Mit ihren Videos erreicht sie vor allem Menschen, die das klassische Fernsehen gar nicht mehr kennen. Als Speakerin und Moderatorin teilt sie ihre Erfahrungen in Sachen Medienpolitik und Medienkompetenz.
12:15 – 12:45 Uhr
12:45 – 13:15 Uhr
13:15 - 14:15 Uhr
Paneldiskussion zum Thema
Junge Menschen stehen vor der Herausforderung, eine Vielzahl von Informationen in diversen Kanälen bewerten zu müssen. Viele Schüler:innen sind nicht ausreichend geschult, um Fake News, Filterblasen und manipulative Algorithmen zu erkennen und faktenbasierte Nachrichten richtig einordnen zu können. Oftmals fehlt Ihnen schon grundlegendes Wissen darüber, wie Nachrichten überhaupt entstehen, wer entscheidet was wo veröffentlicht wird oder was der Unterschied zwischen dem öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk ist. Wie recherchiert man richtig und wie überprüft man eine Quelle?!?
Lehrkräfte benötigen Unterstützung, um diese Fähigkeiten zu vermitteln. Schule muss Aufklärungsarbeit leisten, Lehrkräfte müssen geschult werden! Nur so können Schüler:innen durch starke Nachrichtenkompetenz zu mündigen Bürger:innen in unserer Demokratie und aktiven Teilnehmenden am gesellschaftlichen Diskurs werden.
Aber was braucht es dafür? Welche Anstrengungen gibt es in der Politik, in den Medien, im Bildungsbereich und anderen gesellschaftlichen Akteuren bereits und was muss noch passieren?
Studien zur Mediennutzung der jungen Generation bieten uns einen Realitäts-Check, der uns als wichtiger Kompass für die Angebotsgestaltung für Schüler:innen und deren Lehrkräfte dienen kann. Was wünschen und brauchen sie konkret, um Informations- und Nachrichtenkompetenz anzuwenden?
Wie kann es gelingen, dass das Thema in die Breite getragen wird?
Wie motivieren wir Lehrkräfte bundesweit, sich intensiv mit Informations- und Nachrichtenkompetenz zu beschäftigen?
Welche politischen und gesellschaftlichen Hebel gibt es, um die Bedeutung dieser Kompetenzen zu erkennen und gezielt zu fördern?
Wie erreichen wir mit diesen Themen auch ländliche Regionen und Gesellschaftsgruppen, die bisher nicht am Diskurs teilnehmen können oder wollen?
Es soll diskutiert werden was getan werden muss, damit konkrete Lösungen und Maßnahmen auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden.
Folgende Diskutant:innen haben bisher ihre Teilnahme zugesagt:
- Dr. Stefanie Hubig, Bildungsministerin Rheinland-Pfalz
- Manuel Hartung, ZEIT Stiftung
- Hans-Jakob Erchinger, Lehrkraft für die Fächer Geschichte, Politik, Erdkunde und Religion ist beim Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) im Fachbereich Medienbildung zuständig
- Fabian Schön, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz
Sessions
14:30 bis 15:30 Uhr
Woher beziehen Jugendliche eigentlich ihre Nachrichten? Welche Rolle spielt TikTok dabei und wie erreichen seriöse Medien dort zwischen all den Influencer:innen trotzdem junge Menschen? In dieser Session besprechen wir den aktuellen Stand der Nachrichtennutzungs-Forschung und werfen einen Blick hinter die Kulissen: Welche Themen bekommen bei TikTok Aufmerksamkeit? Welche Ansprache ist geeignet und wie können seriöse Medien es schaffen, dass auch Themen wie Demokratie und Ausbildung bei den Jugendlichen ankommen?
Moderation:
Sophie Menner, BR und Mitglied im JmS Vorstand
Speaker:innen:
Susann Lehmann, stellv. Teamlead BR24 Social Media
Fiete Stegers, Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der HAW Hamburg
Dieses Panel stellt die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung vor, in der die Einschätzung der deutschen Bevölkerung zum Bildungsbeitrag der öffentlich-rechtlichen Medien, insbesondere des ZDF, untersucht wurde. Neben einem Vergleich mit anderen außerschulischen Bildungseinrichtungen wird beleuchtet, wie die Öffentlichkeit den Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Angebote wahrnimmt. Dabei werden nicht nur klassische soziodemographische Merkmale herangezogen, sondern auch vier “Bildungsorientierung-Typen” und vier Gruppen mit unterschiedlicher Grundstimmung zur aktuellen gesellschaftlichen Lage unterschieden. Die Diskussion bietet spannende Einblicke in die Wahrnehmung und Differenzierung der Bildungsleistungen und regt zur Reflexion über die zukünftige Gestaltung des öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrags an.
Moderation:
Jörg Sadrozinski, Journalist und erster Vorstandsvorsitzender JmS
Speaker:
Jan-Hinrik Schmidt, Senior Researcher digitale Medien und politische Kommunikation am Leibniz-Institut für Medienforschung/Hans-Bredow-Institut
Das Vertrauen in Medien ist im Osten nachweislich geringer als in Westdeutschland. Auch die Wahlergebnisse der Landtagswahlen im Osten lassen auf schwindendes Vertrauen in demokratische Parteien schließen. Was hat das miteinander zu tun und welche Rolle kann und muss Medienkompetenz in Schulen spielen?
Wir diskutieren über die besonderen Herausforderungen und Erfolgsrezepte in Ostdeutschland, erhalten Einblicke von erfahrenen Journalist*innen und diskutieren, wie JmS im Osten noch besser werden kann.
Moderation:
Annkatrin Kaiser, Lie Detectors
Referent:innen:
Aline Mörrath, spreuXweizen
Sven Knobloch, freier TV-Reporter für den MDR
Dr. Martin Ritter, Thüringer Landesmedienanstalt (TLM)
Julia Held, ZDF Journalistin
15:45 bis 16:45 Uhr
Viele verschiedene Akteure in den Bundesländern – wie die Landesmedienanstalten, Landeszentralen für politische Bildung oder auch Fortbildungsinstitute für Lehrkräfte verfolgen mit ihren Angeboten das gleiche Ziel: Schüler:innen und Lehrkräfte für den Umgang mit Informationen über die verschiedensten Kanäle fit zu machen und wirkungsvoll Nachrichtenkompetenz zu vermitteln. In dieser Session soll ein Erfahrungsaustausch zwischen den unterschiedlichen Akteur;innen, die bereits in diesem Feld tätig sind geschaffen werden: Wie arbeiten und gehen die Akteure bei diesem Vorhaben vor? Was läuft schon gut und wo gibt es Verbesserungspotential? Und vor allem wie können Kooperationen und lokale Bündnisse in den Ländern aussehen, die dieses Ziel gemeinsam angehen?
Moderation:
Judith Kunz, Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb)
Referent:innen:
Gabriele Knoop, Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH)
Karin Bickelmann, Medienkompetenzzentrum der Landesmedienanstalt Saarland
Heinz-Josef Sprengkamp, Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt
Propaganda und Hetze auf dem Schulhof, eine Nachbereitung zur Deutsch-Klassenarbeit „Wie schreibe ich einen Bericht“ oder die Beobachtung, dass Schüler:innen vertrauenswürdige Quellen nicht erkennen können: Schulen brauchen und suchen journalistische Expertise. Welche Themen hier besonders wichtig sind, wie Journalist:innen sich vorbereiten können und was sie im Klassenzimmer erwartet, diskutieren in dieser Session Journalist:innen, die an der Schnittstelle Journalismus und Schule arbeiten.
Moderation:
Miriam Bunjes, Correctiv/Reporterfabrik
Referent:innen:
Lara Grewe, Projektredakteurin TikTok bei der Reporterfabrik
Florentine Anders, Deutsches Schulportal
Unter Jugendlichen gibt es laut Studien eine wachsende Gruppe, die ein sehr geringes Interesse am aktuellen Weltgeschehen hat und etablierte journalistische Angebote so gut wie gar nicht mehr nutzt. Wir sprechen von den „gering informationsorientierter jungen Menschen“. Die jungen Leute sollten eigentlich die wichtigste Zielgruppe von Angeboten zur Nachrichtenkompetenz sein, gleichzeitig sind sie eben auch am schwierigsten zu erreichen. Laut der Studien haben viele von ihnen eine niedrige formale Bildung und nicht selten einen Migrationshintergrund. Wie kann man dennoch einen Zugang zu ihnen finden, was sind deren Bedürfnisse und wie überwindet man soziale, kulturelle und sprachliche Hürden?
Moderation:
Martin Spiewak, DIE ZEIT
Referent:innen:
Prof. Dr. Michael Haller, wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Journalismus- und Kommunikationsforschung (EIJK)
Dr. Nina Blankenberg, Gründerin und Geschäftsführung digi.reporter
Claudia Kuhn, Lehrkraft an der Grundschule in den Rollbergen, Berlin
Felix Friedrich, Mitgründer und Geschäftsführer der Informations- und Bildungs-App „Buzzard“
Dr. Chadi Bahouth, Journalist und Politologe
16:45 Uhr
17:00 – 19:00 Uhr
Anmeldung
Wir freuen uns, Sie im Oktober begrüßen zu können und hoffen auf einen spannenden Austausch. Für die Anmeldung verwenden wir das Tool Eveeno. Bei Rückfragen erreichen Sie uns gern per Mail unter info@journalismusmachtschule.org
Anreise
Die Landesvertretung des Saarlandes befindet sich an folgender Anschrift:
In den Ministergärten 4
10117 Berlin
Vor dem Haus stehen nur sehr wenige Parkplätze zur Verfügung. Es ist eher nicht damit zu rechnen am Tag der Veranstaltung in unmittelbarer Nähe parken zu können.
Für die Anreise mit ÖPNV nutzen Sie die
U-Bahn und S-Bahn Haltestellen Potsdamer Platz, von dort verbleiben etwa fünf Minuten Fußweg.
Rückblick zum Netzwerktreffen 2023
Von unserem Netzwerktreffen im letzten Jahr haben wir den Mitschnitt der Keynote und Podiumsdiskussion hier noch einmal zur Ansicht.
Der Tag stand unter der Überschrift „ChatGPT und andere KI-Tools – Einfluss, Risiken und Potenziale in der deutschen Medienbildungslandschaft“. An der Paneldiskussion zum Thema beteiligten sich:
- Kai Gniffke, Intendant des SWR und ARD Vorsitzender
- Sandra Boser, Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Baden-Württemberg (Bündnis90/Die Grünen)
- Florian Nuxoll, Lehrer an der Geschwister-Scholl-Schule in Tübingen und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Tübingen
- Silke Müller, Oberschuldirektorin, erste Digitalbotschafterin Niedersachsens und Autorin des Buchs „Wir verlieren unsere Kinder! Gewalt, Missbrauch, Rassismus – Der verstörende Alltag im Klassen-Chat“