Journalismus trifft Schule: Klett und JmS zusammen für Demokratiebildung

Ankündigung

In Zeiten, in denen Fakten und Fakes immer schwerer zu unterscheiden sind, ist die Förderung von Nachrichten- und Informationskompetenz bei jungen Menschen von zentraler Bedeutung, um den Zusammenhalt in unserer Demokratie zu stärken. Genau da setzt unsere neue Kooperation mit dem Ernst Klett Verlag an.

Gemeinsames Ziel ist es, konkrete Impulse, didaktisch aufbereitete Materialien und Workshop-Angebote zu entwickeln, um journalistische Prinzipien und Nachrichtenkompetenz zeitgemäß zu vermitteln. Dabei bündeln wir unsere jeweiligen Stärken, indem wir ein bundesweites Netzwerk aus Medienschaffenden und didaktisches Know-How zusammenbringen. Wichtig dabei: Die Angebote sollen niedrigschwellig, einfach umsetzbar und gleichzeitig wirksam sein – das ist unser gemeinsamer Ansatz.

Interview mit dem Ernst Klett Verlag

Wer steht hinter dem Ernst Klett Verlag und dieser Kooperation? Und was treibt die Menschen, die sich hier für solche Kooperationen engagieren, jeden Tag an? Das erfahrt ihr im nachfolgenden Interview mit Armin Häberle, Programmbereichsleiter, und Verena Schampaul, Abteilungsleiterin im Programmbereich Gesellschaftswissenschaften des seit 1897 in Stuttgart ansässigen Verlags mit Zweigniederlassungen in Leipzig und Dortmund.

Wer ist der Ernst Klett Verlag und was macht er genau?

Armin Häberle: Der Ernst Klett Verlag blickt auf eine über 125-jährige Geschichte zurück und zählt heute zu den führenden Bildungsmedienanbietern in Deutschland. An unserem Stammsitz in Stuttgart sowie in den Niederlassungen in Leipzig und Dortmund entwickeln wir Lern- und Unterrichtsangebote für die allgemeinbildenden und beruflichen Schulen. Dabei stellen wir uns immer wieder aufs Neue den Herausforderungen einer sich stetig wandelnden Bildungswelt. Dazu gehört in jüngster Zeit nicht zuletzt das veränderte Medien- und Informationsverhalten von Kindern und Jugendlichen, das auch vor den Klassenzimmern nicht Halt macht.

Wieso ist euch das Thema Informations- und Nachrichtenkompetenz so wichtig?

Verena Schampaul: Zum einen, weil wir unsere Angebote auf die Informations- und Sehgewohnheiten von Schülerinnen und Schülern anpassen müssen, ohne dabei die Didaktik aus den Augen zu verlieren. Nicht jedes Thema lässt sich in 20-sekündigen Clips erklären; daher setzen wir auf gut verständliche Lehrwerke, anschauliche Erklärvideos und kurzweilige Audios, die komplexe Inhalte klar, lebendig und altersgerecht vermitteln. Zum anderen, weil wir gerade in den Gesellschaftswissenschaften die politische Dimension von Filterblasen, Echokammern und Fake News sehr ernst nehmen. Wir wollen Lehrkräfte in ihrer wichtigen Aufgabe unterstützen, junge Menschen zu kritischen und mündigen Bürgerinnen und Bürgern zu erziehen, damit sie unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft aktiv mitgestalten können.

Für was steht der Ernst Klett Verlag? Welche Werte sind euch wichtig?

Armin Häberle: Als Bildungsmedienverlag stehen wir in der Verantwortung, Schulen bestmöglich zu unterstützen – und Bildung gelingt nur auf der Grundlage von Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie. Dafür setzen wir uns täglich mit unseren Lehr- und Lernangeboten ein. Ich persönlich bin überzeugt: Im öffentlichen Diskurs gibt es häufig eine Korrelation zwischen eindimensional negativen Narrativen und populistisch-autoritären Tendenzen. Dem gegenüber steht eine konstruktiv-kritische Zuversicht, bei der wiederum die Nachrichtenkompetenz eine zentrale Rolle spielt: Ist ein Beitrag einfach nur negativ oder fundiert kritisch? Höre ich mir andere Perspektiven an, auch wenn ich sie nicht teile, um gemeinsam Lösungen zu finden? Und schalte ich ab, wenn eine Antwort nicht einfach, sondern komplex ist? All diese Fragen berühren Werte und Themen, die weit über unsere Bildungsangebote hinausgehen.

Welche Angebote für Schulen bietet der Ernst Klett Verlag jetzt schon im Themengebiet der Nachrichtenkompetenz an?

Verena Schampaul: Der Umgang mit Nachrichten und Informationen ist Bestandteil vieler Fächer und kann auf ganz unterschiedliche Weise im Unterricht aufgegriffen werden. Daher gibt es hierzu ein sehr vielfältiges Angebot. Im Fach Geschichte wird beispielsweise der kritische Umgang mit Quellen geübt und in unserem Titel „Projekt G“ für das Fach Gesellschaftslehre die öffentliche Meinungsbildung in mehreren Kapiteln ausführlich behandelt. Zudem gibt es Titel wie etwa „StarkeSeiten Medienbildung“, die sich nur diesem Thema widmen. Und unser GeWi-Blog für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer widmet der Medienkompetenz eine eigene Rubrik.

Armin Häberle: Darüber hinaus suchen wir nach Kooperationen, um das Thema auch auf anderen Wegen zu bedienen und Lehrkräfte gezielt zu entlasten. Dazu gehört neben Journalismus macht Schule z.B. auch das Medien-Start-up Buzzard aus Berlin, mit dem wir jeden Monat didaktisierte Arbeitsblätter für kontroverse Debatten im Unterricht erstellen. Und demnächst kommt noch eine weitere Kooperation hinzu, die durch interaktive Lernstrecken Medienkompetenz aktiv trainierbar macht.

Wie kam es dazu, dass ihr den Verein Journalismus macht Schule e.V. kennengelernt habt?

Armin Häberle: Wir beobachten den Bildungsmarkt natürlich ständig und suchen nach Akteuren, die auch jenseits der klassischen Anbieter in diesem Bereich aktiv sind. Der konkrete Impuls für eine vertiefte Zusammenarbeit aber kam über unseren Verleger Dr. David Klett, der im Kuratorium des Vereins sitzt. Er hatte die Idee, dass wir mit unserer didaktischen Kompetenz und unserem Netzwerk in der deutschen Schullandschaft die Ziele des Vereins gut unterstützen könnten. Das sehen wir genauso – und hoffen umgekehrt, aus der Zusammenarbeit auch wertvolle Impulse für unser Kernanliegen zu bekommen: Bildung besser machen.

Was versprecht ihr euch, aber auch den Lehrkräften von der Zusammenarbeit mit JmS?

Verena Schampaul: Ich verspreche mir zweierlei: Erstens, unsere Zugänge zu Schulen und Lehrkräften zu nutzen, um das Thema Nachrichtenkompetenz und damit auch Demokratiebildung dort noch besser zu verankern und Lehrkräfte hierbei zu unterstützen. Mit jeder Stunde, in der Lehrkräfte ihre Schülerinnen und Schüler zu mehr kritischer Nachrichtenkompetenz befähigen, ist schon viel gewonnen. Zweitens erhoffe ich mir, wie eben schon gesagt, dass wir durch die Zusammenarbeit auch unsere Arbeit besser machen – indem wir mit Journalisten und engagierten Lehrkräften ins Gespräch kommen und gemeinsam innovative Ideen für den Unterricht und unsere Lehrwerke rund um das Thema Nachrichtenkompetenz entwickeln.

Wie es weitergeht
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Ihr habt selbst Ideen und Anregungen, wie wir euch im Bereich Nachrichtenkompetenz und Demokratiebildung weiter unterstützen können? Lasst es uns gern in den Kommentaren über Social-Media oder über unsere info@journalismusmachtschule.de wissen und schreibt uns dort!