#PressefreiheitMachtSchule 2025

Internationaler Tag der Pressefreiheit 2025

JmS blickt zurück

Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai 2025 hat der gemeinnützige Verein Journalismus macht Schule e.V. (JmS) erneut bundesweit Schulbesuche mit Journalistinnen und Journalisten organisiert. Unter dem Motto #PressefreiheitMachtSchule stand auch in diesem Jahr die Bedeutung freier Berichterstattung und die Förderung von Informations- und Nachrichtenkompetenz bei Schüler:innen im Mittelpunkt.

In zahlreichen Schulen im ganzen Land kamen Medienschaffende mit jungen Menschen ins Gespräch – über die Entstehung von Nachrichten, über journalistische Verantwortung und über die Herausforderungen im Redaktionsalltag. Darüber hinaus war JmS an diversen Veranstaltungen bundesweit beteiligt. Dabei wurde deutlich, wie wichtig eine unabhängige Presse für eine funktionierende Demokratie ist.

Renommierte Journalist:innen wie Charlotte Maihoff, Giovanni di Lorenzo, Dirk Kurbjuweit und Dunja Hayali beteiligten sich ebenso wie viele engagierte Lokaljournalist:innen aus unterschiedlichen Regionen und Medienhäusern. Gemeinsam mit Lehrkräften und Schüler:innen machten sie Pressefreiheit erlebbar und setzten ein starkes Zeichen für Medienbildung und kritisches Denken.

Die Aktionstage 2025 zeigen: Nachrichtenkompetenz gehört ins Klassenzimmer und lebt vom Dialog zwischen Schule und Journalismus. 

Einblicke in die Schulgespräche

Was nehmen Schüler:innen, Lehrkräfte und auch die beteiligten Journalist:innen aus den Begegnungen mit? Wir haben nachgefragt und einige Rückmeldungen gesammelt. Sie geben Einblicke in die Wirkung und Bedeutung dieses besonderen Formats.

Ost-West-Gespräch

Ein besonderes Highlight war das „Ost-West-Gespräch“ mit der Nachrichtenmoderatorin und Journalistin Charlotte Maihoff am 9. Mai. Daran nahmen Schüler:innen der Helmut-Schmidt-Schule aus Usingen (Hessen) und des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Magdeburg (Sachsen-Anhalt) teil. In einem lebendigen Austausch stellten die interessierten Jugendlichen Fragen zu Themen wie Pressefreiheit, Strategien gegen Desinformation und dem Vertrauen in Medien.
Gerade der Ost-West-Kontext verlieh dem Gespräch eine besondere Tiefe: Unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven aus beiden Teilen Deutschlands führten zu spannenden Impulsen und einem offenen Dialog über Demokratie und Medienvertrauen.

Im Gespräch mit Jaafar Abdul Karim

Einen Einblick, wie so ein Schulbesuch in Präsenz abläuft, erhält man im Video mit Jaafar Abdul Karim. Dieser stellte sich im Rahmen unserer Aktionstage den Fragen der interessierten Schülerinnen und Schüler der Katholischen Marienschule Potsdam rund um das Thema Journalismus: Wie beeinflusst der Journalismus sein Leben? Wie lassen sich kontroverse Themen ansprechen? Wie verändert sich der Journalismus durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz?

Stimmen aus dem Klassenzimmer

Geschwister Scholl Gymnasium Magdeburg
Geschwister Scholl Gymnasium MagdeburgOst-West-Gespräch mit Charlotte Maihoff
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Es war eine spannende und inhaltlich sehr bereichernde Veranstaltung, die unseren Schülerinnen und Schülern wichtige Impulse zur Auseinandersetzung mit Medien und Gesellschaft gegeben hat.
Prälat-Diehl-Schule
Prälat-Diehl-SchuleSchulgespräch mit Giovanni di Lorenzo
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Die Klasse war begeistert, insbesondere von der offenen Art von Herrn di Lorenzo.
Gymnasium am Bötschenberg
Gymnasium am BötschenbergSchulgespräch mit Mirko Drotschmann
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Das Gespräch war authentisch, informativ und spannend.
Bert-Brecht-Gymnasium Dortmund
Bert-Brecht-Gymnasium DortmundSchulgespräch mit Oliver Hollenstein
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Die Schüler:innen waren sehr begeistert von den Themen und Geschichten und fanden auch den Einblick in die journalistische Arbeit sehr spannend.
 Otfried-von-Weißenburg-Gymnasium,
Otfried-von-Weißenburg-Gymnasium,Schulgespräch mit Marcus Niehaves
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Marcus Niehaves ist ein sehr freundlicher und sympathischer Journalist. Er hat uns einen kleinen Einblick in das Leben eines Journalisten gegeben und uns auch erklärt, wie abwechslungsreich sein Beruf ist. Marcus Niehaves hat sehr offen und nicht abgehoben über seinen Beruf und seine Aufgaben als Journalist gesprochen. Er hat uns alle Fragen beantwortet, die wir ihm stellen konnten, und hat uns offen seine Meinung gesagt.
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Was bewirken solche Schulgespräche eigentlich? Mirko Bischoff, sv. Schulleiter des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Magdeburg, gibt einen Einblick:

In den Jahren 2024 und 2025 nahmen Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Magdeburg an einer besonderen Reihe politischer Bildungsformate teil, die den kritischen Umgang mit Medien, die Auseinandersetzung mit demokratischen Prozessen und den Austausch zwischen Ost und West auf beeindruckende Weise miteinander verbanden. Alle Veranstaltungen fanden digital statt – stets im Dialog mit einer Partnerschule aus Westdeutschland. Dieser länderübergreifende Austausch auf Augenhöhe förderte nicht nur die Perspektivvielfalt, sondern stärkte auch die Diskursfähigkeit der Jugendlichen.

Den Auftakt bildete ein Ost-West-Gespräch mit dem Journalisten und YouTuber Mirko Drotschmann („MrWissen2go“) im Frühjahr 2024. Im digitalen Format diskutierten Schülergruppen aus einer ost- und einer westdeutschen Schule mit ihm über die Rolle von Medien in der Demokratie, über Desinformation, über gesellschaftliche Polarisierung sowie über persönliche Erfahrungen mit politischer Meinungsbildung. Die Offenheit dieses Gesprächs, seine Ernsthaftigkeit und zugleich die zugängliche Art des Gesprächspartners hinterließen bleibenden Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern. Aus diesem ersten Austausch heraus entstand am GSG das mehrphasige Projekt „Wir gründen eine Partei – Politische Prozesse erleben und gestalten“, das auf einem Konzept der österreichischen Plattform Politik Lernen basiert, aber gezielt an die Bedingungen des Sozialkundeunterrichts am Geschwister-Scholl-Gymnasium angepasst und erweitert wurde.

Im Zentrum stand die Idee, politische Willensbildung nicht nur theoretisch zu vermitteln, sondern konkret erfahrbar zu machen. In der ersten Phase des Projekts analysierten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen, indem sie eigene Podcasts produzierten. Die gewählten Themen waren dabei ebenso kontrovers wie relevant: „Drohen in Deutschland amerikanische Verhältnisse?“, „Ist es Zeit, die Brandmauer zur AfD aufzugeben?“, „Wieso wählt die Jugend plötzlich rechts?“ und „Zukunftsangst bei jungen Menschen hat laut neuer Studie zugenommen“. Diese Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Stimmungen und politischen Entwicklungen war der Ausgangspunkt für eine intensive Reflexion darüber, wie Politik auf solche Herausforderungen reagieren kann. In der zweiten Phase gründeten die Gruppen eigene Parteien, entwickelten Wahlprogramme und entwarfen Kommunikationsstrategien – immer mit dem Ziel, konkrete politische Lösungen für reale Probleme zu erarbeiten. In Phase drei stellten die Schülerinnen und Schüler ihre Programme in digitalen Speed-Dating-Runden Landtagsabgeordneten aus Sachsen-Anhalt vor und traten mit ihnen in einen direkten politischen Dialog. Diese Form der Begegnung war für viele Teilnehmende besonders motivierend, da sie die Erfahrung machten, dass ihre Gedanken und Ideen gehört und ernst genommen wurden.

Zum Abschluss des Projekts kam es in Phase vier zu einem weiteren digitalen Austausch mit Mirko Drotschmann. Diesmal diskutierten die Schülerinnen und Schüler mit ihm ihre entwickelten Parteiprogramme, erhielten fundiertes Feedback und konnten ihre Positionen im gemeinsamen Gespräch weiterentwickeln. Dass Drotschmann nach dem ersten Ost-West-Gespräch erneut zur Verfügung stand, unterstrich den nachhaltigen Charakter des Projekts und verlieh dem Abschluss eine besondere Qualität. Auch dieses zweite Gespräch war geprägt von Wertschätzung, Ernsthaftigkeit und der Bereitschaft, sich auf die Jugendlichen einzulassen – ein Höhepunkt des Projekts, der lange nachwirkte.

Im Frühjahr 2025 wurde die Reihe schließlich mit einem zweiten digitalen Ost-West-Gespräch fortgesetzt – diesmal mit der Journalistin Charlotte Maihoff. Auch hier kamen Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums mit einer westdeutschen Partnerschule ins Gespräch und diskutierten mit Frau Maihoff über die Verantwortung des Journalismus, über persönliche Erfahrungen mit Rassismus und Vorurteilen sowie über gesellschaftliche Bruchlinien. Frau Maihoff überzeugte dabei durch ihre Nahbarkeit, ihre Professionalität und ihre Fähigkeit, Jugendliche ernst zu nehmen und mit ihnen auf Augenhöhe zu diskutieren.

Alle Formate fanden digital statt – und gerade dadurch konnte der Austausch zwischen Ost und West ermöglicht werden. Die Kombination aus persönlichem Gespräch, digitalem Zugang und inhaltlicher Tiefe schuf eine Gesprächskultur, die von Offenheit und Respekt geprägt war. Die entstandenen Strukturen und Kontakte haben eindrucksvoll gezeigt, wie viel Potenzial in solchen Formaten steckt. Sie sollten unbedingt weiter vertieft werden, um auch künftig Räume für politischen Dialog, Medienbildung und demokratisches Lernen zu schaffen.

Was sagen die Journalist:innen?

Auch in diesem Jahr waren neben zahlreichen engagierten Lokaljournalist:innen auch folgende Journalist:innen Teil der Aktion:

Weitere Highlights der Aktionstage

#PressefreiheitIstDeineFreiheit des MVFP

Am 29. April 2025 fand erneut der vom MVFP veranstaltete Aktionstag #PressefreiheitIstDeineFreiheit zum Anlass des Internationalen Tags der Pressefreiheit in der Stasi Zentrale.Campus für Demokratie in Berlin statt.

Rund 180 Schüler:innen aus Berlin und Brandenburg kamen zusammen, um gemeinsam über die Bedeutung von Pressefreiheit, Meinungsvielfalt und den Umgang mit Desinformation zu diskutieren.

Zum Auftakt sprachen die Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal, Alexandra Titze, Vizepräsidentin des Bundesarchivs und Leiterin des Stasi-Unterlagen-Archivs, sowie der afghanische Exil-Journalist Monawer Ziarmal über die Bedeutung der Pressefreiheit – auch aus ganz persönlichen Perspektiven. Sie berichteten von ihren Erfahrungen mit staatlicher Zensur und der Rolle unabhängiger Medien in Krisen- und Kriegsgebieten.

Im Anschluss konnten die Jugendlichen in sechs unterschiedlichen Workshops ihr Wissen vertiefen.  Journalismus macht Schule war mit einem Workshop zusammen mit der Amadeu Antonio Stiftung und Barbara Scherle (ProSiebenSat.1) vertreten, in dem Jugendliche u.a. lernten, typische Muster von Desinformation zu erkennen.

#PressefreiheitMachtSchule auf dem Hambacher Schloss

Zum Abschluss der Aktionswoche #PressefreiheitMachtSchule in Rheinland-Pfalz kamen rund 90 Schüler:innen aus dem ganzen Bundesland an einem geschichtsträchtigen Ort zusammen: dem Hambacher Schloss, dem Symbol der Demokratiebewegung in Deutschland.

Der Tag begann mit einem Impuls „Der nächste Klick könnte eine Lüge sein“ von Thomas Nettelmann, Journalist beim SWR und Vorstandsmitglied von „Journalismus macht Schule“. Anschließend hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich in sechs unterschiedlichen Workshops intensiv mit aktuellen medienbezogenen Themen auseinanderzusetzen. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen Pressefreiheit, Desinformation, Hassrede und Meinungsbildung.

Die Workshops im Überblick:

  • „Unterwegs mit Kamera und kugelsicherer Weste“ – Einblick in den journalistischen Alltag (DJV Rheinland-Pfalz)

  • „Warum ist unsere Pressefreiheit so wichtig?“ (DJV Rheinland-Pfalz)

  • „Glaub nicht alles, was du siehst und hörst – Deepfakes erkennen!“ (klicksafe)

  • Crashkurs Meinungsbildung (Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz)

  • „Hass ist keine Meinung – journalistischer Umgang mit Hate Speech“ (SWR)

  • Schulgespräch mit Marcus Niehaves, Journalist und Moderator beim ZDF/WISO

©Charlotte Dietz
Livestream bei ALEX Berlin

Bereits zum fünften Mal hat die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit drei Live-TV-Sendungen bei ALEX Berlin organisiert, bei denen Schüler:innen mit bekannten Journalist:innen über Pressefreiheit, Recherche und journalistisches Arbeiten diskutierten – im Rahmen der bundesweiten Aktion #PressefreiheitMachtSchule.

In diesem Jahr mit dabei: Daniel Drepper (Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und SZ), Anna Albrecht (Nachrichtenjournalistin, u. a. tagesschau) und Louis Klamroth (Moderator von Hart aber fair).

Alle Sendungen sind hier zum Nachsehen verfügbar.

Europatag Chemnitz

Am Europatag, dem 9. Mai, waren wir Teil einer besonderen Veranstaltung in der Kulturhauptstadt Europas 2025 – Chemnitz. Im Projektbüro der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung drehte sich alles um Pressefreiheit, Desinformation und Nachrichtenkompetenz – zentrale Themen unserer Aktion #PressefreiheitMachtSchule zum Internationalen Tag der Pressefreiheit.

Am Vormittag konnten Schüler:innen in spannenden Workshops mehr über Pressefreiheit und journalistisches Arbeiten erfahren: Mit SPREUWEIZEN ging es um die Bedeutung freier Medien in einer Demokratie, während Lie Detectors aufzeigte, wie man Falschnachrichten erkennt und einordnet. Auch der MDR lud Schüler:innen zum Austausch ein und gab Einblicke in die Arbeit einer öffentlich-rechtlichen Redaktion.

Am Nachmittag stand die Lehrer:innen-Fortbildung im Fokus. Hier bot Lie Detectors Impulse rund um den Umgang mit Desinformation und Fake News an.

Das Projektbüro ist ein offener Ort, mitten im Herzen von Chemnitz, für Austausch und Begegnung. Mit Vorträgen, Gesprächsreihen, Workshops und Konferenzen widmet es sich der europapolitischen und internationalen Bildung.

©Uve Seggewiß
Schülertagung in Hannover

©Jako Erchinger

Am 14. Mai fand an der Wilhelm-Raabe-Schule in Hannover eine besondere Tagung für Lehrkräfte und Schülerredaktionen statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Klartext-Team des Niedersächsischen Kultusministeriums, dem Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) sowie dem Verein Journalismus macht Schule.

In praxisnahen Workshops tauschten sich die Teilnehmenden mit erfahrenen Journalistinnen, Journalisten und Medienexpert:innen über zentrale Fragen rund um Pressefreiheit, den Umgang mit sozialen Medien und journalistische Verantwortung aus. Ein besonderes Highlight war die ausführliche Konferenz mit Anke Pörksen, Pressesprecherin der Staatskanzlei Niedersachsen, die spannende Einblicke in die politische Medienarbeit gewährte und zahlreiche Fragen der Teilnehmenden beantwortete.

Im Verlauf der Tagung wurde deutlich: Soziale Medien eröffnen große Chancen für eine aktive und kreative Medienarbeit an Schulen – zum Beispiel durch eigene Schülerkanäle. Gleichzeitig wurden auch die Herausforderungen thematisiert, etwa durch Emotionalisierung, verkürzte Darstellungen oder die Verbreitung von Desinformation, die die Pressefreiheit und journalistische Standards unter Druck setzen können.

Hinweis: Hamburger Woche der Pressefreiheit

Vom 2. bis 8. November 2025 findet erneut die Hamburger Woche der Pressefreiheit, eine Initiative der Körber-Stiftung und der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, statt. Mehr als 40 Partnerinnen und Partner – darunter auch JmS – beteiligen sich an der Aktionswoche, die an vielen Orten im Hamburger Stadtgebiet ein breites Programm für alle Altersgruppen bieten wird. Diesjähriger Schwerpunkt sind Angebote, die Nachrichten- und Medienkompetenz fördern, indem sie über Desinformation aufklären und zeigen, worauf es ankommt, um vertrauenswürdige Quellen und Medien zu erkennen.

Das Programm wird zurzeit geplant und nach den Sommerferien veröffentlicht. 

Weiterführende Informationen finden Sie hier.