Schleswig-Holstein

Tag der Pressefreiheit 2024

Journalismus macht Schule in Schleswig-Holstein 2024

Journalist:innen von regionalen und überregionalen Medien sprechen an Schulen über die Arbeitsweise im Journalismus und gehen in den Dialog zu aktuellen Themen wie z. B. Fake News, Recherche und sozialen Medien. Das Projekt läuft vom 3. Mai bis 19. Juli 2024.


Am 3. Mai ist Internationaler Tag der Pressefreiheit. An diesem Tag startet zum vierten Mal das erfolgreich durchgeführte Projekt „Journalismus macht Schule in Schleswig-Holstein“.
Mit „Journalismus macht Schule in Schleswig Holstein“ möchte der Landesbeauftragte für politische Bildung zusammen mit dem bundesweiten Verein Journalismus macht Schule e.V. sowie Journalist:innen renommierter regionaler und überregionaler Medienhäuser Schüler:innen eine inhaltliche Auseinandersetzung mit journalistischem Arbeiten anbieten. Das Projekt findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt, im letzten Jahr haben ca. 50 Schulklassen in Schleswig-Holstein daran teilgenommen.


Journalist:innen unterschiedlicher Redaktionen bieten ein 90-minütiges Expert:innengespräch für Schulklassen ab der 9. Jahrgangsstufe an.
Interessierte Schulklassen können sich ab sofort anmelden. 


Inhaltlich lassen sich die Besuche besonders gut in den Wirtschaft/Politik-, Deutsch- oder Weltkundeunterricht einbinden. Die Teilnahme für Schulen ist kostenlos.
Eine (kleine) Vor- und Nachbereitung des 90-minütigen Gesprächs durch die Lehrkräfte im Unterricht ist Voraussetzung für die Teilnahme. Dies beinhaltet u. a. die Vorbereitung von Fragen seitens der Schüler:innen an die Journalist:innen. Zu verschiedenen Themenschwerpunkten finden Sie ausführliche Unterrichtsmaterialien hier.


Interessierte Lehrkräfte melden sich bitte über die Webseite des Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein an.
Sie erhalten zeitnah eine Rückmeldung von uns.
Bitte melden Sie nur eine Klasse Ihrer Schule für das Projekt an, da wir möglichst vielen Schulen die Möglichkeit einer Teilnahme anbieten möchten.

Kurzinterview

Dr. Christian Meyer-Heidemann, Landesbeauftragter für politische Bildung in Schleswig-Holstein fasst zusammen, welche Angebote und Bestrebungen zum Thema Medienbildung es in seinem Bundesland bereits gibt und geben wird:

Welche interessanten Angebote zum Thema Informations- und Nachrichtenkompetenz gibt es in Ihrem Bundesland? Wie steht es um das Thema Medienbildung in Ihrem Bundesland?
In Schleswig-Holstein stand in diesem Jahr die Veröffentlichung der Medienkompetenzstrategie des Landes besonders im Fokus. Sie setzt wichtige Rahmenbedingungen für die künftige Ausgestaltung der Medienkompetenzförderung. Aber sie bleibt ein dynamisches Dokument, das sich stetig weiterentwickeln wird. Als langfristige Vision werden allgemeine Ziele formuliert und sieben konkrete Handlungsfelder beschrieben. Ein Blick hinein lohnt sich!
Das Herzstück im Land bilden weiterhin das Netzwerk Medienkompetenz, dass in die Arbeit an der Strategie eng eingebunden wurde, sowie der Offenen Kanal Schleswig-Holstein als unser engagierter Partner. Wir arbeiten eng in Fragen der politischen Medienkompetenz zusammen, wie etwa beim jährlich stattfindenden Medienkompetenzfestival.
Nicht zuletzt findet mit dem Jugendmedienfestival, das wir in Kooperation mit der Jugendpresse Nord und weiteren Partnern jedes Jahr in Bad Segeberg ausrichten, ein Leuchtturm der Jugendmedienbildung „hautnah“ im Norden statt.

Was machen Sie im Rahmen von Journalismus macht Schule in Ihrem Bundesland?
Mit „Journalismus macht Schule“ in Schleswig-Holstein möchten wir eine inhaltliche
Auseinandersetzung mit journalistischem Arbeiten anbieten. Inzwischen haben wir viele renommierte regionale und überregionale Medienhäuser als Partner mit an Bord. Besonders die Mischung zwischen großen Medienhäusern aus Hamburg und den Lokalredaktionen auf dem „platten Land“ ergeben spannende Perspektiven. Wir bieten das Projekt landesweit für Schulklassen ab der 9. Jahrgangsstufe an. In den 90-minütigen Expert:innengesprächen wird vor allem über die Arbeitsweise im Journalismus und aktuellen Themen, z.B. „Fake News“ gesprochen. Das Projekt läuft in Schleswig-Holstein jedes Jahr vom 3. Mai, dem internationalen Tag der Pressefreiheit, bis zu den Sommerferien. Im Jahr 2023 haben 50 Schulen teilgenommen.

Warum ist das Thema wichtig? Was würden Sie sich für die Zukunft wünschen?
Kinder und Jugendliche wachsen in einer digitalen Welt auf, aber auch Erwachsene und Senior:innen müssen sich darin zunehmend zurechtfinden. Es kommt vor allem auf eine zielgruppengerechte Ansprache an. Wichtig ist mir, dass die politische Komponente in Medienbildungs- und pädagogischen Angeboten dauerhaft berücksichtigt wird. Fehlinformationen zu erkennen, Quellen zu überprüfen und auf einer Metaebene Desinformation auch als demokratiegefährdendes Phänomen zu begreifen und zu behandeln, ist aktueller und notwendiger denn je. Fakten von Meinungen zu unterscheiden, gerade auch in Zeiten multipler Krisen und Populismus ist eine wichtige inhaltliche Schwerpunktsetzung, die ich mir weiterhin in Medienbildungsangeboten wünsche. Nicht zuletzt geht es darum, digital souverän als mündige Bürger:innen teilhaben zu können. „Journalismus macht Schule“ und weitere Medienkompetenzangebote leisten hierfür einen wichtigen Beitrag.

Welche Pläne gibt es in Ihrem Bundesland das Thema Informations- und Nachrichtenkompetenz auszubauen?
In der bereits erwähnten Medienkompetenzstrategie sind natürlich Weiterentwicklungen der Angebote und der Strukturen vorgesehen. Das landesweite Netzwerk Medienkompetenz als Dreh- und Angelpunkt soll ausgebaut, die Möglichkeiten erweitert und lokale bzw. dezentrale Angebote gefördert werden. Medienkompetenz muss in Schleswig-Holstein auch im ländlichen Raum gefördert werden. Deswegen unterstütze ich als Landesbeauftragter für politische Bildung die inhaltliche Vertiefung und räumliche Ausweitung. Ganz konkret möchte ich mit meinem Team im Bereich der politischen Medienbildung Schlaglichter auf aktuelle Themen wie Gaming, Social Media und die Auswirkungen generativer KI auf politische Meinungsbildungs- und Informationsprozesse werfen.

Ganzjähriges Angebot

Die Nutzung (digitaler) Medien ist ein alltäglicher Bestandteil jugendlicher Lebens- und Freizeitgestaltung. Neben informativen und unterhaltsamen Angeboten gibt es dabei auch zahlreiche problematische Inhalte wie manipulative Falschmeldungen (Fake News), Verschwörungserzählungen oder Hassbotschaften (Hate Speech).

Mit „Journalismus macht Schule in Schleswig Holstein“ möchte der Landesbeauftragte für politische Bildung zusammen mit der Gesellschaft für Medienkultur und Qualitätsjournalismus (Hamburg) sowie Journalistinnen und Journalisten renommierter regionaler und überregionaler Medienhäuser Schülerinnen und Schülern eine inhaltliche Auseinandersetzung mit journalistischem Arbeiten anbieten.

Journalistinnen und Journalisten von unterschiedlichen Redaktionen sprechen mit Klassen ab der 9. Jahrgangsstufe von Gymnasien, Gemeinschaftsschulen und berufsbildenden Schulen in Schleswig-Holstein in sog. Expertinnen- und Expertengesprächen i. d. R. für 90 Minuten über die Arbeitsweise im Journalismus (z. B. Recherche, politische Ausgewogenheit, Vergleich von öffentlich-rechtlichen und privaten Medien) und gehen dabei auch in den Dialog zu aktuellen Themen wie Fake News, Verschwörungserzählungen und Hate Speech.

Schülerinnen und Schüler sollen u. a. erfahren, wie eine Information zur Nachricht verarbeitet wird, nach welchen Qualitätskriterien Medienberichte entstehen, welche Quellen vertrauenswürdig sind – und welche eben nicht. Auf dieser Grundlage sollen Schülerinnen und Schüler tendenziöse Berichterstattung sowie Falschmeldungen – vor allem in den sozialen Medien – erkennen und kritisch hinterfragen. Dadurch wird die Medienkompetenz junger Menschen gezielt gefördert.

Inhaltlich lassen sich die Besuche besonders gut in den Deutsch- und Wirtschaft/Politik- oder Weltkundeunterricht einbinden. Auch im Rahmen von Projekttagen, Berufsinformationsveranstaltungen und Schulzeitungs-AGs gibt es viele Anknüpfungspunkte für diesen Praxiskontakt.

Eine (kleine) Vor- und Nachbereitung des Gesprächs durch die Lehrkräfte im Unterricht ist Voraussetzung für die Teilnahme. Dafür erhalten Sie von uns zusammengestellte Anregungen zu verschiedenen Themenschwerpunkten. Teilnahme der Schulen ist selbstverständlich kostenlos.

Interessierte Lehrerinnen und Lehrer wenden sich bitte an Franziska Schlachter, Referentin beim Landesbeauftragten für politische Bildung. Journalistinnen und Journalisten, die Schulen besuchen möchten, nutzen bitte das Anmeldeformular.

Lie Detectors bietet Schulklassen in Schleswig-Holstein Workshops zu den Themen Desinformation und Nachrichtenkompetenz an und vermittelt Journalist:nnen an Schulen.

Kontakt

Franziska Schlachter
Referentin des Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig Holstein
E-Mail: Franziska.Schlachter@landtag.ltsh.de