Berlin
Tag der Pressefreiheit 2025
#PressefreiheitIstDeineFreiheit
Aktionstag für Schülerinnen und Schüler zum Tag der Pressefreiheit
Wann? Dienstag, den 29. April 2025, zwischen 9.00 und 14.00 Uhr
Wo? Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie
Für wen geeignet? Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 bis 13 – und selbstverständlich auch für Lehrkräfte!
Die Schulklassen erwartet ein abwechslungsreiches Programm, das sich rund um die Themen Pressefreiheit, Meinungsvielfalt und Desinformation im digitalen Zeitalter dreht:
Pressefreiheit – was ist das eigentlich und warum ist sie so wichtig für uns?
Medienschaffende berichten über ihre Arbeit, diskutieren über Desinformation und Fake News und wie sie selbst Einschränkungen der Pressefreiheit erlebt haben.
#PressefreiheitIstDeineFreiheit – Dein persönlicher Beitrag:
In interaktiven Workshops erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, selbst in die Rolle von Medienschaffenden zu schlüpfen und Beiträge zum Thema Pressefreiheit zu produzieren.

Workshop mit Barbara Scherle
Desinformation im Journalismus und Alltag entschlüsseln: Strategien gegen Meinungsmanipulation und gesellschaftliche Spaltung!
Journalismus macht Schule und die Amadeu Antonio Stiftung fusionieren:
In einem ca. 60minütigen Gespräch berichtet Barbara Scherle, Chefin vom Dienst im Hauptstadtstudio von ProSiebenSat.1, von Ihrer Arbeit: Wie arbeitet eine Nachrichtenredaktion, wie wählt sie Themen aus und wie recherchiert sie? Wie erkennt man dabei Desinformationen und wie werden Quellen geprüft? Und warum ist die Pressefreiheit überhaupt erst die Grundlage für journalistisches Arbeiten?
Die Schüler:innen können hier alle ihr Fragen loswerden, die sie einer Journalistin hinsichtlich dieser Themen schon immer mal stellen wollten.
Im zweiten Teil des Workshops lernen die Teilnehmer:innen das Desinformation mehr ist als nur falsche Fakten – sie ist eine gezielte Strategie demokratiefeindlicher Akteur:innen, um Meinungen zu beeinflussen und gesellschaftliche Spaltungen zu vertiefen. In diesem interaktiven Workshop analysieren wir, wie sich Desinformation auf Plattformen wie TikTok und YouTube verbreitet, warum sie so wirkmächtig ist und welche Auswirkungen sie auf Individuen und die Gesellschaft hat.
Durch aktivierende Methoden und praxisnahe Beispiele lernen die Teilnehmenden, typische Muster von Desinformation zu erkennen und sich mit mehr Medienkompetenz sicher durch digitale Plattformen zu bewegen.
Mit: Barbara Scherle (Moderatorin und Journalistin bei ProSiebenSat.1), Franziska Görner (Projektleitung Journalismus macht Schule), Charlotte Lohmann (Amadeu Antonio Stiftung)
Pressefreiheit am Ort der Unterdrückung – Geschichte erleben:
Das Stasi-Unterlagen-Archiv bietet Führungen durch die ehemaligen Räumlichkeiten des Ministeriums für Staatssicherheit an.
Gemeinsamer Abschluss:
Zum Abschluss diskutieren wir gemeinsam die Workshop-Ergebnisse und fragen die Schülerinnen und Schüler, was Pressefreiheit für sie persönlich bedeutet.
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich per E-Mail an stephanie.hoenicke[at]mvfp.de für die Veranstaltung an und nennen Sie bei Ihrer Anmeldung den Namen der Schule, den Namen der Lehrkraft, die Klassenstufe sowie Klassenstärke.
Hinweis: Der Veranstaltungsort ist nicht barrierefrei.
Livesendung bei ALEX Berlin
Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit veranstaltet die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) dieses Jahr bereits zum fünften Mal drei Live-TV-Sendungen, bei denen Schüler:innen mit prominenten Journalist:innen über Pressefreiheit, Recherche und redaktionelles Arbeiten ins Gespräch kommen. Die Veranstaltung ist Teil der bundesweiten Aktion #PressefreiheitMachtSchule.
Zu Gast sind dieses Jahr Daniel Drepper (Leiter Recherchekooperation NDR, WDR, SZ), Anna Albrecht (Nachrichtenjournalistin, u.a. bei tagesschau ) und Louis Klamroth (Moderator „Hart aber Fair“ & Journalist). Moderation: Gizem Eza.
Die Sendung wird am 07. Mai 2025 ab 11 Uhr bei ALEX Berlin aufgenommen und live ausgestrahlt.
Kurzinterview
Judith Kunz, Referentin Medienkompetenz der Medienanstalt Berlin-Brandenburg fasst im folgenden Kurzinterview die Angebote rund ums Thema Medienbildung und Informations- und Nachrichtenkompetenz zusammen:
Welche interessanten Angebote zum Thema Informations- und Nachrichtenkompetenz gibt es in Ihrem Bundesland? Wie steht es um das Thema Medienbildung in Ihrem Bundesland?
Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) ist die gemeinsame Medienanstalt der Länder Berlin und Brandenburg. Schwerpunkt unserer Medienkompetenzangebote ist die Förderung von Informations- und Nachrichtenkompetenz.
Dabei haben wir es mit unterschiedlichen Herausforderungen zu tun, denn unsere Projekte müssen nicht nur die Menschen in der Großstadt erreichen, sondern auch in den Randregionen von Brandenburg. Insbesondere in Berlin haben wir eine große Vielfalt an Sprachen und unterschiedlichen Zugängen zu Medienbildungsthemen. Und nicht zuletzt macht auch die Tatsache, dass wir sowohl ein west- als auch ein ostdeutsch sozialisiertes Publikum erreichen wollen, einen Unterschied.
Um diese unterschiedlichen Bedarfe abzuholen, bieten wir ein breites Spektrum an Projekten, die Informations- und Nachrichtenkompetenz stärken: So finanzieren wir bspw. Elternabende zum Thema Digitale Medien, organisieren regelmäßige Veranstaltungen wie unser Format Journalismus im Dialog und haben mit dem Desinfopoint ein spielerisches Angebot entwickelt, um die eigenen Kompetenzen zu testen.
Was machen Sie im Rahmen von Journalismus macht Schule in ihrem Bundesland?
Die mabb engagiert sich seit 2019 im Projekt „Journalismus macht Schule“; seit der Vereinsgründung 2022 auch als Mitglied im erweiterten Vorstand. Über unser Netzwerk koordinieren wir die Schulbesuche von Journalist:innen in Berlin und Brandenburg. Dabei haben wir im Jahr 2023 insgesamt 48 Werkstattgespräche vermittelt und ca. 1.000 Schüler:innen erreicht.
Darüber hinaus organisieren wir seit einigen Jahren zum Tag der Pressefreiheit eine Live-TV-Sendung, bei der prominente Journalist:innen vor laufender Kamera mit Schulklassen ins Gespräch kommen. In der Vergangenheit waren bspw. Marietta Slomka oder Theo Koll bei uns zu Gast. Alle Gespräche werden bei unserem offenen Kanal ALEX Berlin ausgestrahlt und stehen anschließend als Videos zur Verfügung.
Aufbauend auf den Werkstattgesprächen und als weiterführendes Angebot zu „Journalismus macht Schule“ bieten wir seit 2021 auch das Planspiel „Mach Schlagzeilen!“ an. Zielgruppe sind Schüler:innen ab Klasse 9. Im Planspiel schlüpfen die Jugendlichen für fünf bis sechs Stunden in die Rolle von Medienschaffenden und erstellen in Redaktionsteams eigene Nachrichtenbeiträge. Die mabb finanziert die Durchführung, das Angebot steht den Teilnehmenden – wie bei allen unseren Medienkompetenzprojekten – kostenlos zur Verfügung.
Warum ist (Ihnen) das Thema wichtig? Was würden Sie sich für die Zukunft wünschen?
Viele Menschen beziehen ihre Informationen heute über unterschiedliche Nachrichtenquellen, u.a. auf Social Media. Dabei stehen kuratierte Angebote oft gleichberechtigt neben Meinungsbeiträgen oder puren Behauptungen. Auch der Zugang zu technischen Tools – bspw. zum Fälschen von Texten, Tonaufnahmen, Bilder und Videos – wird immer niedrigschwelliger.
Je schwieriger es wird, valide Informationen von Falschnachrichten zu unterscheiden, desto wichtiger ist die Fähigkeit, verlässliche Quellen zu identifizieren und Informationen kritisch zu hinterfragen. Das zeigt sich auch vor dem Hintergrund der dieses Jahr anstehenden Wahlen: Denn Medienkompetenz ist die Voraussetzung für eine faktenbasierte Meinungsbildung – und damit die Grundlage für eine informierte demokratische Beteiligung. Die Förderung von Informations- und Nachrichtenkompetenz stellt deshalb eine unglaublich wichtige Aufgabe dar – und wird in Zukunft sicher noch weiter an Bedeutung gewinnen.
Welche Pläne gibt es in Ihrem Bundesland, das Thema Informations- und Nachrichtenkompetenz auszubauen?
Die mabb hat 2022 das Thema Informations- und Nachrichtenkompetenz zum Schwerpunkt ihrer Förderprogramme und ihrer eigenen Medienkompetenzprojekte erklärt. Unser Anliegen ist es, niedrigschwellige Angebote zu machen, die einen breiten Personenkreis in beiden Bundesländern erreichen. An den Schulen ist das Thema aktuell weder in Berlin noch in Brandenburg ein eigenes Schulfach, soll aber gemäß der KMK- Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ als fächerübergreifende Querschnittskompetenz vermittelt werden. Wir unterstützen Schulen dabei, Informations- und Nachrichtenkompetenz im Unterricht zu fördern – und werden auch in Zukunft einen Beitrag zur Stärkung dieser Kompetenzen für alle Menschen in Berlin und Brandenburg leisten.
Der Newstest
Der „Newstest“ wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der Stiftung Neue Verantwortung mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Bundeszentrale für politische Bildung, der Medienanstalt Berlin-Brandenburg und der Landesanstalt für Medien NRW entwickelt.
Hier kann getestet werden, wie fit die User:innen im Umgang mit Fake News, Nachrichten und Social Media Plattformen sind. Die erreichte Punktzahl wird am Ende mit den Ergebnissen der bundesweiten Studie „Quelle Internet? – Digitale Nachrichten- und Informationskompetenzen der deutschen Bevölkerung im Test“ abgeglichen. Alle Teilnehmenden erhalten außerdem nach der Auswertung Tipps, wie sie ihre Nachrichten- und Informationskompetenzen noch verbessern können.
Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2021 verzeichnet der „Newstest“ hohe Nutzungszahlen: Bereits 2,5 Mio. Mal wurde die Website www.der-newstest.de bisher aufgerufen. Der weitüberwiegende Teil der Besucher: innen ließ sich auf den Test ein und ermittelte die eigenen Kompetenzwerte. Gute Gründe für die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und der Landesanstalt für Medien NRWden „Newstest“ ab Mai 2023 weiterzuentwickeln.
Ganzjähriges Angebot
Folgende Medienunternehmen und Organisationen beteiligen sich am Projekt «Journalismus macht Schule». Die Koordination der Besuche in Berlin und Brandenburg liegt bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Kontakt: Sabine Kühnel-Schwarz jms@mabb.de).

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg fördert Medienkompetenzprojekte und vermittelt Journalist:innen an Schulen (ab Klasse 9).
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg bietet eine Reihe an Unterrichtsmaterial.
Lie Detectors bietet Schulklassen in Berlin Workshops zu den Themen Desinformation und Nachrichtenkompetenz an und vermittelt JournalistInnen an Schulen.
SPREUWEIZEN – Nachrichten kritisch denken.
Die Bildungsinitiative SPREUWEIZEN bringt Nachrichten, Medien und Politik spielerisch in die Schulklasse, den Seminarraum und auf’s Podium.
Auf der Webseite können Workshops (90-180 Minuten oder Projekttage) gebucht werden zu den Themen: Desinformation, Basics Journalismus und Gespräche mit Exiljournalisten zur Pressefreiheit, Influencing auf Social Media. Neu hinzu kommen Angebote zu „KI und Gesellschaft“ und ein Journalismus Planspiel (Projekttag).
Schulen in Berlin kann der Workshop zur Pressefreiheit kostenlos angeboten werden. Buchungen über: www.spreuweizen.de/pressefreiheit
Weitere Links zum Thema Medienpädagogik finden Sie hier.
Rückblick
"Journalismus macht Schule" zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai bei der mabb_

Am Welttag der Pressefreiheit am 3. Mai 2024 produziert die mabb auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit ALEX Berlin drei Werkstattgespräche mit bekannten Journalist:innen, die live bei ALEX Berlin im TV und Onlinestream verfolgt werden können. Dieses Mal werden dabei sein: Martin Schmidt (Korrespondent ARD-Hauptstadtstudio), Martin Kaul (Journalist und Vorstandsmitglied Reporter ohne Grenzen) und Gilda Sahebi (Journalistin und Autorin) und sich den Fragen von Schüler:innen stellen.
Weiter Informationen zu den Gesprächen vom letzten Jahr finden Sie hier.

Kontakt
Judith Kunz
Medienanstalt Berlin-Brandenburg mabb_
E-Mail: jms@mabb.de